Testosteron als Antagonist des Leptins oder warum Testosteron schlank macht!

Testosteron als Antagonist des Leptins oder warum Testosteron schlank macht!

Leptin - Funktion & Krankheiten | MedLexi.de

Email-Leser:” Hallo Markus, ich nehme seit kurzem Testosteron Gel und habe seit her 15 kg abgenommen, warum ist das so? Zudem bekomme ich immer total Hunger nach dem beschmieren.”

Die Hormone Ghrelin und Leptin regulieren unsere Nahrungsaufnahme. Ghrelin erzeugt das Hungergefühl, nachdem wir gegessen haben sorgt Leptin für das Sättigungsgefühl.


Leptin ist ein Signalmolekül, das dem Gehirn den Ernährungszustand des Körpers vermittelt. Bei ausreichender Ernährung reduziert es das Hungergefühl. So spielt es eine führende Rolle bei der Regulation des Energiehaushalts (Energie-Homöostase).Inzwischen sind weitere Funktionen entdeckt worden. Darunter besonders interessant sinddie Beeinflussung autoimmunologischer Entzündungsvorgänge [1][2] unddie Hemmung des Knochenaufbaus [3].Ein künstliches Derivat (Metreleptin) scheint eine neue Therapieoption zur Behandlung bestimmter Adipositas-Fälle und der Lipodystrophie sein zu können.​
BILDUNGLeptin wird im Fettgewebe, aber auch in Skelettmuskulatur, Magen, Brustdrüse und Plazenta gebildet.WIRKUNGENLeptin hat folgende Hauptwirkungen:Reduktion des Hungergefühls (je mehr Fettgewebe, desto weniger Hunger – und umgekehrt). Leptin hat daher seinen Namen: er bedeutet „dünn“; es wirkt als Antiadipositas-Hormon.Stimulierung des Sympathikus mit der Folge einer Erhöhung von Blutdruck und Herzfrequenz.Reduktion der Bildung von Amyloid-beta, das beim Morbus Alzheimer eine entscheidende pathogenetische Rolle spielt. Als Therapeutikum könnte, so wird vermutet, Leptin die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit verzögern [4].PATHOPHYSIOLOGIEVermehrter Fettgehalt des Fettgewebes führt zu einer Erhöhung der Leptinproduktion und einer Reduktion der Adiponectinproduktion.Leptin wäre eine ideale Verbindung zur Behandlung der Adipositas.Bei stark übergewichtigen Menschen besteht meist jedoch eine funktionelle Leptinresistenz. Gegenregulatorisch findet sich der Leptin-Spiegel im Blut erhöht. Allerdings sind die Rezeptoren für Leptin nicht abnorm verändert [5], so dass von einer „funktionellen“ Resistenz gesprochen wird.In seltenen Fällen einer Adipositas oder einer angeborenen Lipodystrophie, die mit Hypertriglyceridämie und Insulinresistenz einhergeht, findet sich ein Mangel an funktionell wirksamem Leptin aufgrund einer Genmutation.Ein hoher Leptinspiegel trägt zur Hypertonie bei Übergewicht bei.Im Fettgewebe übergewichtiger Versuchstiere werden hypoxische Reaktionen (adipose tissue hypoxia, ATH) beobachtet, die den Schlüssel zum Verständnis einer chronischen Entzündung darstellen sollen [6]. Im Rahmen einer solchen Fettgewebsentzündung kommt es zur Infiltration mit Makrophagen, zu Stress des endoplasmatischen Retikulums, zu einer mitochondrialen Dysfunktion und schließlich zum Zelltod der Fettgewebszellen (Adipozyten). Die lokale Hypoxie führt zu einer Einschränkung und Behinderung der Bildung von Triglyceriden und kann zum Anstieg der freien Fettsäuren im Blut beitragen.Leptin und Adiponectin erhöhen in experimentellen Untersuchungen die Insulin-Empfindlichkeit des peripheren Gewebes (Senkung der Insulinresistenz). Sie fördern die Fettsäureoxidation und vermindern die Speicherung von Triglyceriden in der Muskulatur – bedingt wahrscheinlich durch die Verminderung der Fettsäure-Transporter in der Zellmembran. Die Eigenschaft beider Adipokine zur Verminderung der Fettsäuretransporter in der Muskulatur sinkt bei Adipositas; es kommt zu einer Resistenz, die innerhalb weniger Tage – noch vor einer Insulinresistenz – auftreten kann [7]. In der Folge kann es zur Vermehrung von Fetteinlagerungen und dadurch zur Insulinresistenz kommen.Leptin beeinflusst den Knochenstoffwechsel. Bei Leptinmangel ist das Trabekelwerk gut ausgebildet, die Cortikalis dagegen schwach. Der Wirkmechanismus scheint komplex zu sein. Offenbar spielt der Hypothalamus bei der Wirkung eine bedeutende Rolle [8].Ein angeborener Mangel an Leptin (kongenitale Leptindefizienz) ist eine sehr seltene genetische Erkrankung mit sich früh entwickelnder Adipositas; sie kann durch Leptinzufuhr wirkungsvoll behandelt werden [9]. Es wird vermutet, dass aueh eine erworbene Leptin-Resistenz zur Entwicklung einer Adipositas beiträgt [10].THERAPEUTISCHE PERSPEKTIVEEs werden Leptinanaloga entwickelt mit dem Ziel, spezielle Formen des Übergewichts und der angeborenen Fettsucht ursächlich behandeln zu können. Eine Substanz, die in diesem Sinne wirksam ist, ist Metreleptin [11].Ein Mangel an funktionell wirksamem Leptin aufgrund einer Mutation führt zu gesteigertem Appetit, der gleich nach der Geburt (postpartal) auffällig wird, und der zu früh einsetzender Fettsucht führt. Eine Behandlung solcher Kinder mit rekombinantem menschlichen Leptin (Metreleptin) führte in einem Anwendungsfall zu rascher Normalisierung des Essverhaltens und des Gewichts [12].Bei der angeborenen (kongenitalen) Lipodystrophie liegt oft ein Leptinmangel zugrunde. Er ist gleichzeitig verantwortich für ein metabolisches Syndrom, einen Diabetes mellitus und eine Hypertriglyceridämie, die häufig mit der Lipodystrophie assoziiert sind. Von Metreleptin wird neue Therapiemöglichkeit erwartet [13] [14].

https://www.medicoconsult.de/leptin/

Testosteron und Leptin

Testosteron senkt Leptin:

Hypogonadismus führt beim alternden Mann nicht nur zur Abnahme der Sexualfunktion, sondern wirkt sich auch auf Muskelmasse und -kraft, Knochendichte und zentrales Nervensystem aus. Besonders die Zunahme an Körperfett und die Tendenz zur gynoiden Fettverteilung stehen derzeit im Mittelpunkt einiger Untersuchungen. Leptin, das Genprodukt des obesity-Gens, reguliert das Hunger- und Sättigungsgefühl. Ob und wie der Testosteron- mit dem Leptinspiegel in Zusammenhang steht, war unter anderem Gegenstand einer amerikanischen Studie. In der Studie wurden hypogonadale Männer zwischen 51 und 79 Jahren mit 200 Milligramm Testosteron über ein Jahr behandelt und die Wirkung auf Leptinspiegel, Körpergewicht und -fett (ermittelt durch bioelektrische Impedanz-analyse, BIA) untersucht. Der Leptinspiegel wurde durch die Testosterongabe signifikant reduziert. Obwohl ein niedriger Leptinspiegel ein Signal zur Nahrungsaufnahme ist, hat in der vorliegenden Studie das Körpergewicht – insbesondere der Fettanteil – nicht zugenommen. Jedoch scheint Testosteron eine anabole Wirkung auf die Zunahme der fettfreien Körpermasse zu haben. Hinweise hierauf gab eine vorausgegangene Studie. Nach sechsmonatiger Testosteronsupplementierung wurde eine Zunahme des Körpergewichts bei Männern festgestellt. Die Erhöhung des Gewichtes basiert aber nicht auf vermehrtem Körperfett, sondern auf einer Zunahme der fettfreien Körpermasse, beispielsweise der Muskulatur. Eine Zunahme der Muskelmasse wurde auch in der neuen Studie indirekt bestätigt: Die Gabe von Testosteron erhöhte im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant die Muskelkraft des Oberkörpers, die mit einem Dynamometer gemessen wurde. Die Hormonersatztherapie mit Testosteron scheint eine Reihe von typischen geriatrischen Beschwerden verbessern zu können, so der Schluß der Studie. Dennoch wird darauf hingewiesen, daß eine solche Therapie immer in der Hand eines erfahrenen Arztes gehört.

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/1997/daz-40-1997/uid-2230

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